Braunes Seil Verheddert Und In Herzform Auf Brauner Holzschiene Geformt

Veränderungen in einer Beziehung

Unsere Leben unterliegen stetiger Veränderungen. Neuer Job, neue Wohnung, neue politische und gesellschaftliche Lage, Gesundheit, Freunde,.... alles ändert sich mit der Zeit. Wir machen Erfahrungen, lernen aus Erlebtem, bilden uns neue Meinungen und verändern uns (oft von uns unbemerkt) stetig selbst. Jede Veränderung bringt dabei neue Chancen mit sich. 

Und auch unsere Beziehung ändert sich. Anfangs frisch verliebt kann man kaum die Finger voneinander lassen und verbringt jede freie Minute gemeinsam. Später kehrt der Alltag ein, Routinen entwickeln sich, das gemeinsame Leben folgt festen Gewohnheiten und Strukturen, man fühlt sich sicher und zuhause. 

Wieso ändern sich Beziehungen überhaupt?

Eine Beziehung ist wie ein Verbindungsseil zwischen zwei Menschen. Zieht der eine in eine Richtung, wird der andere mitgezogen. Zieht dieser jedoch entgegen, gerät das Seil unter Spannung, bis sich einer in die Richtung des anderen bewegt, die Verbindung reißt oder einer die Verbindung aufgibt. Ziehen beide in dieselbe Richtung, können sie gemeinsam Berge versetzen. Wickelt man das Seil fest um beide Partner, haben beide sicheren Halt am anderen, können sich aber auch nicht mehr alleine frei bewegen.  Nur wenn sich keiner der beiden bewegen würde und beide einfach nur nebeneinander stehen würde, würde sich die Beziehung nicht ändern. Da das restliche Leben aber schon dafür sorgt, dass man sich als Mensch regelmäßig ändern und bewegen muss, wird auch die Beziehungsverbindung niemals gänzlich stillstehen. 

Außer durch das Leben um uns herum verändert sich eine Beziehung auch durch den Gewöhnungseffekt. Anfangs ist es aufregend sich zu sehen, später ist es eben nichts Besonderes mehr und die Hormone verursachen kein Kribbeln mehr, wenn man sich sieht. Der Partner oder die Partnerin ist Alltag geworden.  Anfangs ist man noch unsicher, kennt sich nicht und möchte die neue Liebe mit hübscher Kleidung und aufgeräumter Wohnung beeindrucken. Später kennt man sein Gegenüber ja schon in vielen Facetten und meint, man müsse ihn oder sie nicht mehr von sich überzeugen und darf eben so sein, wie man halt eben so ist. Mit der Zeit wandelt sich die Aufregung des Neuen und Unbekannten hin zu einer Vertrautheit. Es gibt unzählige kleine Beispiele, wie man sich mit der Zeit an seinen Partner oder seine Partnerin gewöhnt und alle heben eines gemeinsam: mit all diesen vielleicht kleinen Änderungen in den persönlichen Sichtweisen und Verhaltensweisen ändert sich auch die Beziehung zwischen den Partnern. Mal zum Besseren, mal zum Schlechteren. 


Und wenn ich jetzt unzufrieden bin?

In fast jeder Beziehung kommt man mal an einen Punkt, an dem man feststellt, dass etwas in der Beziehung nicht mehr zu den aktuellen Bedürfnissen und zur eigenen aktuellen Persönlichkeit passt. 

Zuallererst gilt es dann zu wissen, dass es normal ist, dass sich Beziehungen verändern und dies nicht per se etwas Schlimmes ist oder man sofort die Beziehung beenden muss. Es gibt immer bessere und schlechtere Zeiten. 

Mach dir zunächst ein Bild über die Lage. Finde heraus, was dir nicht gefällt, wie du es gerne stattdessen hättest, welche Bedürfnisse du hast, wie diese erfüllt werden können und essenziell: Was denn aktuell in eurer Beziehung gut ist und was dir wichtig ist, dass es so bleibt. Werde dir auch über deine grundsätzlichen Gefühle zu deinem Partner oder deiner Partnerin klar und betrachte nicht nur einzelne Streitpunkte. Mach eine richtige Bestandsaufnahme und wenn du zu dem Schluss kommst, dass du deinen Partner oder deine Partnerin liebst und mit ihm/ihr grundsätzlich zusammen bleiben möchtest, dann gehe daran, die Beziehung wieder zum Guten zu ändern.

Wie kann ich aktiv meine Beziehung ändern?

Da eine Beziehung aus mindestens zwei Personen besteht, sollte dein erster Schritt das Gespräch sein. Nehmt euch hierfür ausreichend Zeit und besprecht belastende Dinge nicht nur zwischen Tür und Angel. Eure Beziehung sollte euch jede Minute wert sein. 

Erzähle wie es dir geht, was du dir wünschst und vorstellst. Dann frage, wie es deinem Gegenüber geht, wie er/sie sich damit fühlt, ob ihn/sie die Situation auch belastet, welche Wünsche und Bedürfnisse er/sie hat. Vielleicht leidet dein Partner oder deine Partnerin ja auch? Macht eine gemeinsame Bestandsaufnahme und respektiere dabei, dass ihr unterschiedliche Standpunkte und Bedürfnisse haben dürft und versuche nicht diese wegzudiskutieren. Jeder hat das Recht auf seine Empfindungen und Meinungen, ihr müsst diese nicht teilen. Nehmt euch auch die Zeit über das geäußerte nachzudenken. 

In einem zweiten Schritt könnt ihr dann gemeinsam überlegen, welche Möglichkeiten es gibt, um die Lage zu ändern, sodass beide damit gut klarkommen. Ob einer nachgibt, es einen Kompromiss gibt, man gemeinsam einen anderen Weg geht,.... Hier sind die Möglichkeiten so vielfältig wie die Probleme. 

In einer langjährigen Beziehung ist man übrigens permanent damit beschäftigt, Dinge so zu ändern, dass die Beziehung für beide Partner weiterhin erfüllend ist. Eine Langzeitbeziehung bedeutet permanente Veränderung und permanente Investition in die Beziehung. Dabei wird jeder mal einen nicht so schönen Kompromiss eingehen müssen, mal zurückstecken, aber eben auch wieder profitieren.  Aber die nächste Veränderung kommt gewiss und dann wird wieder aufs neue gesprochen und angepasst, damit beide glücklich sind.

Und wenn mein Partner oder meine Partnerin nichts ändern möchte?

Leider kommt es viel zu oft vor, dass man trotz vieler, teils jahrelanger Gespräche und Diskussionen keinen gemeinsamen Nenner findet oder sich einer stur stellt. Wenn dir das Thema trotzdem wichtig ist und dich belastet, dann ändere es alleine. Du kannst einen anderen Menschen nicht ändern oder zu den Veränderungen zwingen, die du gerne hättest. Du kannst nur dich ändern. Übernimmt deine Verantwortung für deine Bedürfnisse und Wünsche.

Du möchtest mehr ausgehen, aber dein Partner oder deine Partnerin möchte nie ausgehen? Dann geh alleine aus. Du möchtest dich künftig vegetarisch ernähren, aber dein Gegenüber isst nur Fleisch? Dann koche selbst und iss das Fleisch nicht. Du möchtest nicht jeden Sonntag streiten? Dann mach einfach nicht mit. Alleine kann keiner streiten.  "Be the change you want to see". Nur wenn du lebst, wie du gerne leben möchtest, kann sich das Leben um dich herum anpassen. So wenig wie du ein Sportler sein kannst, wenn du nicht ins Training gehst, so wenig kannst du eine liebevolle Beziehung führen, wenn du selbst nicht liebevoll bist oder ein erfülltes Leben haben, wenn du es nicht selbst mit den Dingen füllst, die du brauchst und magst.

Da ihr durch ein Beziehungsband verbunden seid, wird auch dein Partner oder deine Partnerin sein/ihr Verhalten entsprechend ändern müssen, sobald du dein Verhalten änderst. Er/Sie wird sich jedoch nicht automatisch so ändern, wie du es gerne gehabt hättest, aber er/sie kann nicht dauerhaft ruhig stehen bleiben, während du dich änderst. Ihm oder ihr wird jedoch nur klar werden, dass dir dieser Aspekt deines Lebens und der Beziehung wirklich wichtig ist, wenn du tatsächlich etwa tust und nicht nur darüber redest. Er oder sie kann sich dann überlegen, ob er/sie versucht, das Thema gemeinsam mit dir zu lösen. Bleibe dabei immer in der Kommunikation, um deinem Partner oder Partnerin die Chance zu geben, mit dir gemeinsam einen gangbaren Weg (eventuell ein Kompromiss?) zu finden.

Wie sagte Albert Einstein so schön "Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."  Wenn du also seit Jahren mit deinem Partner oder deiner Partnerin keine gemeinsame Lösung für dein Problem findest, dann versuche es mal auf eine andere Weise. Wenn du nicht genau weißt, wie du das machen sollst, hol dir Unterstützung. Dein Leben sollte es dir wert sein. 

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